Lee Filter

Torbole

Torbole am Gardasee – Aufnahme mit Lee Graufilter auf Film (Kodak Tri-x) 

Seit vielen Jahren nutze ich das Lee Filter System mit grosser Zufriedenheit und habe deswegen auch den Lee Newsletter abonniert. Viele Infos gibt es im hauseigenen Online Magazin Xposure. Natürlich handelt es sich um ein Werbemagazin, doch Xposure ist schön gemacht und birgt viele nützliche Informationen für Landschaftsfotografen. Ich kann mich daran erinnern dass Kiki in Ihrem schönen Fotoblog (http://spiegelbremse.wordpress.com) mal über einen Farbstich bei Ihrem Lee Big Stopper (10 Blenden Neutraldichtefilter) geschrieben hat. In Xposure steht die Erklärung weshalb das so ist. Lee ist neben dem amerikanischen Anbieter http://www.singh-ray.com das Beste was der Markt zu bieten hat. Als etwas günstigere Alternative würde ich noch den britischen Anbieter https://www.formatt-hitech.com empfehlen.

Nützlich finde ich die neue Filtertasche von Lee, die kann man sogar ans Stativ hängen (wenn es denn windstill ist)

Hier noch die Links:

http://www.leefilters.com/index.php/camera/camera-resources

http://www.leefilters.com/index.php/camera/system

Erste Erfahrungen mit der neuen Fuji X-T1.

Seit längerem beobachtete ich den Kameramarkt weil ich mir eine vernünftige Digitalkamera kaufen wollte. Vorige Woche war ich in Luxemburg Stadt und hatte mir in einen Fotofachgeschäft einige Modelle angeschaut. Angetan war ich vom ersten Moment an von der Fuji. Leider konnte man mir im Fotoladen keinen Liefertermin nennen. Ich bestellte die Kamera deshalb über Amazon. Die Lieferung kam wie  gewohnt schnell und gut verpackt bei mir an.

Ich bin dann übers Wochenende verreist und habe nur in den Grundeinstellungen ein wenig fotografiert. Über die Bildqualität kann ich mich deshalb noch nicht wirklich äussern. Die Kamera bietet sehr viele Einstellmöglichkeiten und erfordert etwas Einarbeitung. Ich denke die vielen positiven Berichte und Tests sollten in der Hinsicht nicht lügen.

Was das Handling anbelangt bin ich nach anfänglicher Begeisterung über die tolle Haptik etwas ernüchtert denn ein paar Dinge die mir erst beim fotografieren aufgefallen sind hätte man bei Fuji besser lösen können. So gibt es z.B. rechts vom Objektiv einen Knopf den man mit einer beliebigen Funktion belegen kann. Diesen Knopf der standardmässig den Makromodus aufruft (nur für verschiedene Objektive nutzbar!) drücke ich immer wieder mal beim halten der Kamera. Ich denke unbeabsichtigtes aktivieren irgendeiner Funktion sollte  bauartbedingt gar nicht erst möglich sein.

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Die Gewindeschraube zur Aufnahme des Stativs liegt leider nicht in der Kameraachse, sondern nach rechts versetzt. Sogar mit der kleinsten (sehr gängigen) Arca Swiss kompatiblen Schnellwechselplatte wird das Batteriefach verdeckt. Batteriewechsel geht also nur nachdem die Platte abgeschraubt wurde.

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Hinten sind um den Menüknopf herum 4 Tasten angeordnet. Mal davon abgesehen dass kein ordentlicher Druckpunkt vorhanden ist, liegt die rechte Taste knapp am Übergang zur Belederung und ist deshalb eher schlecht zu bedienen. Auch das hintere Drehrad zwischen AE-L und AF-L(ock) liegt sehr tief und lässt sich nur stückchenweise drehen. Das vordere Einstellrad hingegen ist perfekt bedienbar (so wie alle anderen Knöpfe auch).

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Am Objektiv gibt es einen Blendenring der an sich super gut zu bedienen ist. Fuji hat das Ding aber so gebaut dass der Ring um 360 Grad drehbar ist. Deswegen gibt es aussen keine Markierungen welche Blende gerade eingestellt ist. Mir persönlich würden feste Markierungen wie bei den Festbrennweiten besser gefallen. So weiss man erst beim Blick auf das Display oder durch den Sucher (also erst nach dem Einschalten der Kamera) welche Arbeitsblende eingestellt ist. Genauso wünschte ich mir am Gehäuse eine Markierung für die Neutralstellung des Dioptrienknopfes. Es sind diese Kleinigkeiten die aus einer sehr guten eine hervorragende Kamera machen würden.

Alles in allem ist die Verarbeitung absolut hochwertig und die Kamera lässt sich intuitiv bedienen (grosser Pluspunkt). Der elektronische Sucher ist ungewohnt, aber sehr gut (nicht hervorragend). Er ist gross, übersichtlich und bietet einige Vorteile gegenüber den optischen Suchern klassischer (D-)SLR’s. Der für mich gewohnte Sucher der Leica M6 hat allerdings den Vorteil dass er über das Bildfeld hinausragt. Dadurch kann man den Bildausschnitt leichter bestimmen. Der optische 6 x 6 cm (!) grosse klare Sucher meiner analogen MittelformatKamera spielt nochmals in einer anderen Liga.

Ich denke keine Kamera ist perfekt. Die Fuji bietet trotz der beschriebenen Nachteile für mich den besten Kompromiss aus Grösse, Gewicht, Bildqualität und Preis/Leistungsverhältnis. Die hervorragenden Objektive im Fuji Sortiment und die ständigen Firmware Updates auch bei alten Modellen sind ein weiteres Argument für den Kauf dieser Kamera. Daneben gibt es ein paar Fuji eigene Features die es sonst nirgendwo gibt (z.B. elektronischer Schnittbildindikator zum manuellen Scharfstellen oder dass man den Dynamikumfang über das Menü beeinflussen kann).

Soviel für heute, jetzt wird erst einmal fotografiert und dann werde ich wieder berichten.

Viele Grüsse an Euch alle!

Gilles

Auf der Suche nach Licht, Form und Struktur

Bei sich zuhause, respektiv in dem näheren Umfeld seine Fotomotive zu finden ist nicht immer leicht. Irgendwo fehlt einem die Spannung, das Neue,  weil man tagtäglich die gleichen Dinge sieht und sie deshalb nicht unbedingt als Motive erkennt. Ich träume immer davon die grossen Naturlandschaften unserer Erde zu fotografieren. Das geht soweit dass ich bei mir zuhause im Normalfall nichts vorfinde was mich direkt berührt. Etwas worauf ich den Drang verspürte dieses oder jenes unbedingt fotografieren zu wollen. Das heisst nicht dass die Region in der ich wohne nicht schön oder lebenswert wäre. Im Gegenteil, ich denke wer erstmals hierhin kommt dem wird es gut gefallen. Es ist einfach nur so dass es hier wenig Natur per se gibt. Alles ist urbanisiert oder  domestiziert. Das „was fotografieren?“ hat mir deswegen schon so manchen Frust eingebracht. Nun ist es aber so dass ich fotografieren will und mich auch verbessern will. Denn noch ist kein Meister vom Himmel gefallen. Ich habe deshalb meine Einstellung in Frage gestellt und auch geändert. Mir ist klar geworden dass wenn ich hier zuhause Motive finde, dann finde ich sie überall auf der Welt. Auch der sichere Umgang mit der (analogen) Kamera, der exakten Lichtmessung, und dem ganzen Pferdeschwanz der hinten dran hängt will gelernt und geübt sein.

Gestern Abend suchte ich eine Wiese auf an der ich fast tagtäglich vorbei fahre. Bis jetzt war es immer nur eine Wiese. Bei genauerem Hinschauen sind mir die geschwungenen Formen aufgefallen. Mir ist weiterhin aufgefallen dass die Richtung der Wiese von Ost nach West verläuft. Also optimal für ein typisches Sonnenauf- oder Untergangsfoto. Die Wiese wurde fast genau in der Ost West Richtung geschleppt so dass die Fluchtlinien passen. Da es keinen besonderen Blickfang im Vordergrund gibt der gebraucht wird um einem Bild Tiefe zu verleihen  wollte ich das Gras mit seiner spezifischen Struktur als ersten optischen Blickpunkt so stark wie möglich betonen.

Mein Ziel war es mit meiner Zenza Bronica, einer analogen Mittelformatkamera im 6 x 6 Format, all diese Aspekte zu berücksichtigen und das bestmögliche Resultat zu erzielen. Als Film wählte ich den Kodak Porta 160 der eigentlich für die Portraitfotografie entwickelt wurde um die Hauttöne so schön wie möglich wieder zu geben. Diesen Film kann man allerdings auch sehr gezielt (das sollte immer sein) in der Landschaftsfotografie einsetzen wenn man natürliche und sanfte Farbverläufe erzielen möchte.

Als Nebenprodukt sind auch einige Fotos mit meiner digitalen Sony Nex 5n entstanden. Die will ich erst einmal hier zeigen, sozusagen als making of. Die analogen Fotos reiche ich dann später nach. Ich will allerdings warten bis ich mehrere Filme zusammenhabe um diese dann im Fachlabor entwickeln zu lassen.

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Test Close-up Linse Marumi Achromat +5 Dioptrien

Die Welt des Kleinen ist eine faszinierende Disziplin der Fotografie. Um kleine Motive ohne Makroobjektiv dennoch groß abzubilden zu können gibt es im Wesentlichen 3 Hilfsmittel:

  • Zwischenringe – dies sind Tuben verschiedener Länge die zwischen die Kamera und das Objektiv gesetzt werden um die Naheinstellgrenze zu verkürzen
  • Balgengeräte – funktionieren nach dem selben Prinzip wie die Zwischenringe
  • Nahlinsen – dies sind sozusagen Lupengläser die es in verschiedenen Stärken zu kaufen gibt (man kann sie auch kombinieren) und vor die Frontlinse aufgeschraubt werden

Wer nur selten nah ran ans Motiv will und sich nicht gleich ein Makroobjektiv kaufen möchte wird am ehesten zu Zwischenringen oder Nahlinsen greifen.

Ich habe mich für eine achromatische Nahlinse von Marumi entschieden weil diese Linsen von höchster Qualität sind. Achromatisch heisst dass 2 Linsen übereinander liegen um die verschiedenen Farbwellen zu bündeln und damit Farbsäume zu vermeiden. DHG (Digital High Grade) ist die Bezeichnung für die hocheffiziente Vergütung die Lichtstreuungen und Reflexionen verhindert.

Die Verwendung der Nahlinse erfordert fast zwangsweise das arbeiten mit Stativ weil schon geringste Entfernungsveränderungen zum Motiv und Verwacklungen die Schärfe beeinflussen.

Ich füge 2 Fotos an. Das erste Motiv ist das Cover von einem kleinen Album aus handgeschöpftem Papier. Der Ausschnitt im Original ist rund 9 cm groß. Aufgenommen habe ich das Foto mit meiner Mittelformatkamera im Format 6 x 6 cm mit dem Normalobjektiv 80mm (was bei Kleinbild etwa 50 mm entspricht). Mit einem Objektiv von größerer Brennweite erzielt man höhere Maßstäbe.

Technische Daten:

Kamera: Zenza Bronica SQ-Ai mit Zenzanon PS 80mm

Film: Kodak Porta 160

Blende 8,5  bei 1/8″ Verschlusszeit / Spiegelvorauslösung

gescannt mit meinem 10 Jahre alten Flachbettscanner Epson 4870 bei 2400dpi (real wird es wohl die Hälfte sein)

Hier ein 100% Crop (im Original etwa 1,2cm groß):

Beim zweiten Foto war mir wichtig das Bokeh, also die Darstellung des Unschärfeverlaufs aufzuzeichnen. Ich habe hierfür ein paar Kunstrosen im Gegenlicht bewusst in den Unschärfebereich gelegt. Hier das Ergebnis (ein Ausschnitt vom Original):

Wie man sieht wird das harmonische Bokeh vom Zenzanon Objektiv nicht negativ beeinflusst.

Dieser kleine Test bietet zwar keine wissenschaftlichen Daten, er ist einfach nur aus dem normalen Fotoalltag herausgegriffen. Ich denke aber man bekommt einen ungefähren Eindruck was mit einer Nahlinse möglich ist wenn diese von hoher Qualität ist. Ich gebe noch zu bedenken daß mit einer modernen DSLR schärfere Fotos möglich sind.

Spur Acurol – ein neuer Filmentwickler

Normalerweise entwickle ich meine Filme entweder in Kodak D76 1:1 oder als Standentwicklung in Caffenol.

Der geliebte Kodak Tri-x kommt leider nicht gut bei der Caffenol Entwicklung und Kodak D76 ist ein Pulverentwickler, was ich nicht so mag. Deshalb habe ich mich im Netz nach einer Alternative umgeschaut und bin auf den neuentwickelten Spur Acurol gestossen.

Der Entwickler soll sehr feinkörnig entwickeln und den Fotos eine hohe Plastizität geben. Ausserdem sollen die hierin gebadeten Filme sich gut zum scannen eignen. Meinen ersten Versuch habe ich zwar nicht mit dem Tri-x gemacht sondern mit dem Rollei RPX 100, der wie der Kodak eine klassische Emulsion aufweist.

Es wurden bis jetzt erst wenige Filme von Herstellerseite aus getestet so dass ich mich am Rollei Retro APX 100 orientiert habe. Mein erster Film ist von den Tonwerten her gut rausgekommen doch feinkörnig ist was anderes. Nichtsdestotrotz für Bilder wie die hier angefügten finde ich das Gröbere ganz nett.

Rollei RPX 100 in Spur Acurol folgendermassen entwickelt: die ersten 30″ gekippt dann alle 10′   1 mal, Gesamtzeit 40′ bei 20,3°

Foto 1) Einmal in schwarz weiss, dann in schwarz weiss horizontal gespiegelt und einmal mit Sepia Tonung. Ich kann mich noch nicht entscheiden welche Version mir besser gefällt :-).

Foto 2)